Sonntag, 27. April 2008

Der grüne Hund

Ich habe einen Hund gesehen. Er hatte grünes Fell, lief einfach so die Straße lang. Er kam auf mich zu, als ich um die Ecke bog, rannte mich fast um. Für einen Moment blieb er stehen, unsere Blicke trafen sich, sein Schwanz hörte auf zu wedeln. Ich erkannte seinen Blick, ein großes Fragezeichen. Warum ich, warum hier. Die Antwort viel mir schwer, ich wusste nicht so recht. Stammelnd, die Worte verschluckend, ich strich mit der Hand durch mein Haar. Weiter, einfach gehen. Ohne einen Blick zurück verließ ich die Situation. Auf meinem Rücken spürte ich den verdutzten Blick des Hundes, was er wohl über mich dachte. Der Schweiß lief mir über die Stirn, meine Knie zitterten gefährlich als ich einen Fuß vor den anderen setze. Aber eigentlich hatte ich doch nichts falsch gemacht, oder? Und überhaupt, was machte der Hund eigentlich da. Das hier ist doch meine Straße, hier wohne ich, gehe hier jeden Morgen. Das nächste Mal würde ich ihn fragen, nicht umgekehrt. Verdammt, darauf hätte ich früher kommen sollen. Was fällt dir ein und warum bist du grün? Erleichtert schließe ich die Augen, als ich den Schlüssel drehe und sich die Tür zu meiner Wohnung öffnet.

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