Sonntag, 25. Januar 2009

Fiebertraum

Ich stehe im Raum. Auf einmal füllt er sich, ist nicht länger nur ein leeres Gerüst. Er füllt sich mit dem Nichts, Gegenstände verschwinden, feste Wände verblassen. Und dennoch, ein festes Gefüge um mich herum. Ich mache einen Schritt, lausche. Da ist sie wieder, die Bedeutung. Lautlos dringt sie in mich ein wie ein Schrei. Ein lautloser Schrei. Ich drehe mich um, suche sie. Die lautlosen Stimmen, sie reden mit mir. Ich kann sie nicht hören, doch ich fühle. Ich bin zu Hause, in meinem eigenen Zimmer, doch es ist eine andere Dimension. Das Altvertraute, aber eine andere Wahrnehmung. Die Materie verschwindet aus dem Bewusstsein. Überall nur noch das Nichts und die lautlosen Stimmen. Sie hallen durch den Raum, drücken auf mein Bewusstsein, sie sind in mir. Ihnen fehlt der Inhalt und trotzdem vermitteln sie Bedeutung. Die Stimmen erzählen Dinge, die nicht passen. Ich weiß es, doch ich habe keine Chance. Noch wache ich nicht auf, aus diesem Bewusstseinstraum. Schwer wie Steine zieht die Bedeutung an mir. Sie treibt mich durch den Raum. Niemand wird es verstehen, nur der, der es fühlt. Es gab Zeiten, da erfüllte mich der Zustand mit Angst und Verzweiflung. Verstört suchte ich nach dem Ausweg, aus dem Raum ohne Wände. Doch heute bin ich wieder hier, ich kenne ihn schon, den Raum des Nichts. Ich weiß, dass ich ihn nur selten betreten kann. Viel zu selten stehe ich ihr persönlich gegenüber, der Bedeutung. Ich lasse mich darauf ein und lausche.  Sie hat mir nichts zu sagen, doch sie ist da. Ich stehe im Raum der Bedeutung.

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